Automatisierung

Die Automatisierung beschreibt das automatische Umsetzen manueller Aufgaben mithilfe von physischen oder digitalen Technologien. Während sie für manche das Leben deutlich erleichtert, haben andere Angst, dadurch den eigenen Job zu verlieren. Doch was hat es mit der Automatisierung wirklich auf sich und in welchen Bereichen des Arbeitsalltags kann sie uns helfen? Dies und mehr zum Thema erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Spricht man von einer Automatisierung, ist damit die Ausführung von Arbeitsprozessen durch Softwarelösungen oder Maschinen gemeint. Diese dienen der Automatisierung verschiedener Prozesse, die ansonsten manuell ausgeführt werden müssten. Wie die automatisierte Aufgabe erledigt wird, hängt dabei von einem Programm ab, welches feste Regeln oder Logiken enthält.
Bei der Automatisierung hat der Mensch nur noch die Aufgabe, die Ausführung zu überwachen und regelmäßige Kontrollen durchzuführen. Anwendbar ist sie beispielsweise im Bereich UI/UX Design. Die Größe des automatisierten Anteils eines Prozesses entscheidet darüber, ob es sich um eine Teil- oder Vollautomatisierung handelt.
Beide Begriffe werden oft miteinander in Zusammenhang gebracht. In den meisten Fällen werden Arbeitsschritte digital unterstützt, wobei dies häufig über eine Automatisierung eines Bereichs erfolgt.
Der Unterschied zur Digitalisierung besteht darin, dass es bei dieser um vernetzte Produktionsanlagen geht sowie um eine höhere Durchgängigkeit der IT-Systeme. Außerdem sichtbar wird sie in Werkzeugen, Hilfsmitteln zum Transport sowie in der Nutzung mobiler Kommunikationstechnik oder Cloud Software.
Die Digitalisierung schafft damit eine gute Basis für durch Automatisierung unterstützte Arbeitsprozesse. Allerdings findet Automatisierung auch ohne Digitalisierung statt. In Fabriken werden häufig analoge mechanische Messungen durchgeführt, um Arbeitsprozesse automatisch zu steuern.
Die Ziele der Automatisierung sind vielfältig. Zum einen können dadurch die Wirtschaftlichkeit, Produktqualität, Prozesssicherheit und -genauigkeit deutlich erhöht werden. Zum anderen verringern sich jedoch auch die Belastungen der Mitarbeiter, wenn diese weniger schwere oder monotone Arbeit ausführen müssen. Weiterhin werden die Personalkosten reduziert und Mitarbeiter müssen nicht mehr so viele Stunden an einem Tag arbeiten. Wichtige Ziele der Automatisierung sind zudem ein hohes Maß an Flexibilität und Entkopplung.
Durch die immer weiter voranschreitende Automatisierung rückt auch eine andere Diskussion in den Vordergrund. Immer mehr Menschen machen sich Sorgen über ihre berufliche Zukunft und haben Angst, dass bisher von ihnen ausgeführte Tätigkeiten irgendwann vollständig von Maschinen übernommen werden können.
Diese Sorge ist nicht unbegründet, wie auch eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt. Laut dieser können im produzierenden Sektor etwa 65 Prozent der anfallenden Arbeiten automatisiert werden. Besonders betroffen sind Bereiche, in denen Menschen eine monotone Arbeit ausführen, bei der sie wenig bis keinen Entscheidungsspielraum besitzen.
Aber auch hochqualifizierte Berufe im Bereich Finanzen, Versicherungen, Rechtswesen oder Medizin könnten zukünftig von der Automatisierung betroffen sein. Wichtig ist deswegen, dass die Beantwortung folgender Fragen zum Umgang mit der schnellen technologischen Entwicklung in den Fokus rückt:
Die Automatisierung kann auf unterschiedlichste Art und Weise erfolgen. Das hängt zum einen vom Unternehmen oder der Branche, aber auch von den dort herrschenden Möglichkeiten ab. Wir gehen hier auf die unterschiedlichen Arten genauer ein.
Bei der einfachen Automatisierung werden einfache und rudimentäre Aufgaben durch die Automatisierung übernommen. Hierbei erfolgt eine Digitalisierung der Arbeitsabläufe sowie eine Rationalisierung von Routineaufgaben. Beispielsweise wird ein gemeinsames Messaging-System verwendet. Arten der einfachen Automatisierung sind Geschäftsprozessmanagement und Robotic Process Automation.
Durch eine Prozessautomatisierung werden Geschäftsprozesse verwaltet, wobei Einheitlichkeit und Transparenz eine große Rolle spielen. In vielen Fällen erfolgt sie durch Business Apps. Eine Prozessautomatisierung kann zum einen neue Einblicke in geschäftsbezogene Herausforderungen liefern und Lösungen vorschlagen, aber auch die Produktivität und Effizienz eines Unternehmens steigern. Formen der Prozessautomatisierung sind beispielsweise Workflowautomation und Process Mining.
Bei dieser Form der Automatisierung übernehmen Maschinen Aufgaben von Menschen, indem sie diese nachahmen. Die Mitarbeiter haben die Aufgabe, bestimmte Regeln für die Maschine zu definieren. Bereits in den letzten Jahren wurden vermehrt Digital Worker eingesetzt, die mit Menschen zusammenarbeiteten. Sie verfügen dabei über verschiedene Kenntnisprofile und stehen für Arbeiten im Team zur Verfügung.
Künstliche Intelligenz ist das Höchstmaß an Automatisierungstechnik. Verfügen Maschinen über KI, sind sie in der Lage aus Erfahrungen zu “lernen” und dementsprechende Entscheidungen zu treffen. Geeignete Einsatzgebiete finden sich zum Beispiel im Bereich Kundenservice, wo sie damit beauftragt werden, Kosten abzubauen und neue Möglichkeiten für optimale Bedingungen zu schaffen.
Durch die erfolgreiche Automatisierung von Prozessen kann der Arbeitsalltag für viele Menschen einfacher gestaltet werden. Die Automatisierung nimmt ihnen Aufgaben ab, beschleunigt Prozesse und hat die Aufgabe, Hindernisse zu beseitigen, die dem Erfolg eines Teams im Weg stehen könnten.
Ein entscheidender Vorteil der Automatisierung liegt in der Minimierung der Kosten. Zum Beispiel können Mitarbeiter eines Teams für andere Arbeitsbereiche eingesetzt werden, während die Maschine als Arbeitskraft einige Aufgaben übernimmt. Dabei ist es wiederum denkbar, weniger Mitarbeiter einzustellen. Das spart Kosten, weil nicht mehr so viele Gehälter bezahlt werden müssen.
Menschen machen Fehler, egal wie gut sie für einen Prozess ausgebildet wurden. Bei Maschinen treten hingegen deutlich seltener Fehler in den Arbeitsschritten auf. Dadurch müssen weniger Prozesse unter Einsatz teurer Materialien wiederholt werden.
Kunden lassen sich nur langfristig an ein Unternehmen binden, wenn es relativ gleichbleibend hohe Qualität abliefert. Durch die Automatisierung kann diese gesichert werden. Die Maschinen sind schließlich so programmiert, dass sie zu jeder Tageszeit die gleichen Ergebnisse abliefern. Bei Menschen hingegen schwankt die Leistungsfähigkeit für gewöhnlich im Laufe des Tages. Außerdem spielen andere Faktoren, wie das Privatleben und körperliches Befinden eine Rolle für das Arbeitsergebnis.
Im Zuge der durch Automatisierungstechnik ausgeführten Tätigkeiten kommt es weniger zu Zeit- oder Materialverschwendung. Sind die Maschinen erst einmal richtig programmiert, verwenden sie bei jedem Arbeitsgang die richtige Menge der Materialien. Sie begehen auch keine Fehler aus Unachtsamkeit oder weil sie abgelenkt sind. Dadurch wird die Effizienz gesteigert, was bedeutet, dass das Ergebnis mit dem geringstmöglichen Maß an Aufwand, Zeit und Kosten entsteht.
Automatisierung hat bereits in vielen Bereichen unseres Lebens Einzug gehalten, so auch im Haushalt. Dort fahren bereits Saug- und Mähroboter durch Wohnungen und Gärten. Zudem kann die Regulierung von Heizungen automatisch nach eingestellter Jahreszeit, Uhrzeit und Außentemperatur erfolgen. Beliebte Einsatzgebiete sind außerdem:
Grenzen bestehen vor allem im Bereich der Wirtschaftlichkeit. Nicht jedes Unternehmen kann sich eine vollständige Automatisierung der Arbeitsprozesse durch entsprechende Technik leisten. Deswegen lohnt es sich häufig mehr, nicht gänzlich auf menschliche Mitarbeiter zu verzichten, sondern lediglich eine Teilautomatisierung vorzunehmen.
Weiterhin wird der Einsatz von Automatisierung oft dann schwierig, wenn Feinmotorik vonnöten ist, um beispielsweise zerbrechliche und komplexe Technik zu bearbeiten. Möchten Sie diese Aufgaben in Ihrem Unternehmen an Maschinen abgeben, kann das kostspielig werden. Je komplexer eine Automatisierungstechnik sein soll, desto mehr Budget muss dafür zur Verfügung stehen.
Maschinen besitzen keine Kreativität. Deswegen sind sie für Bereiche, in denen diese gefragt ist, ungeeignet. Ihre Fähigkeiten sind auf das Ausführen zuvor programmierter Arbeitsschritte beschränkt. Deswegen fehlt es ihnen an Flexibilität, wenn eine Aufgabe durch unterschiedliche Ansätze zu lösen ist.
Bereits in den vergangenen Jahren konnte man eine rasante Entwicklung der Automatisierungstechnik erkennen. Besonders betroffen sind davon die Bereiche Webseiten-, App- und Softwareentwicklung. Angestrebt wird ein “Internet der Dinge”, welches bisher nur teilweise umgesetzt werden konnte. Gemeint ist damit, dass bestimmte Geräte und Gegenstände über das Internet miteinander verbunden werden. Gute Beispiele dafür sind Smart Watches und Smart Home Systeme.
In Zukunft könnten sämtliche Gegenstände, wie beispielsweise Mülltonnen oder Waschmaschinen, mit dem Internet verbunden sein, um verschiedene Automatisierungsprozesse nutzbar zu machen.
Auch die Verbindung von Big Data mit dem Internet der Dinge ist als Trend erkennbar. Ziel ist eine zunehmende Verknüpfung bis hin zum sogenannten industriellen Internet, mit dem Daten gesammelt, analysiert und intelligent verarbeitet werden können.