Scrum und Scrum Meetings: der ultimative Guide - Intexsoft De
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February 12, 2025

Der ultimative Guide über Scrum-Meetings

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Bei Scrum Meetings handelt es sich um wichtige Elemente, die zum agilen Software-Lieferprozess gehören. Für Teams bilden sie einen Rahmen, um strukturiertes Arbeiten zu ermöglichen. Mit ihnen sollen Erwartungen, die effektive Zusammenarbeit und Ergebnissteigerungen ermöglicht werden. Dazu ist es jedoch wichtig, dass die Meetings geplant und angemessen durchgeführt werden.

In diesem Scrum Guide erklären wir Ihnen alles, was Sie zum Thema Scrum Meetings wissen müssen und wie Sie diese gezielt auch mit Ihrem Team umsetzen können.

 

 

Was ist die Scrum-Methode?

 

(The) Scrum ist englisch und wird beim Rugby verwendet. Übersetzt bedeutet der Begriff “dichtes Gedränge”. Ein Team muss beim Rugby neben einer effizienten Zusammenarbeit auch Flexibilität und schnelle Reaktionsfähigkeit leisten, um ein Ziel zu erreichen. Die Scrum Methode wurde ursprünglich für agiles Projektmanagement entwickelt und ist von diesen Qualitäten inspiriert.

 

Es handelt sich dabei um ein Framework für eine bestimmte Art des Projektmanagements. Dabei kommt es auf schlanke Prozesse, die schrittweise Entwicklung und regelmäßige Feedbackschleifen an. Ursprünglich vor allem in der Softwareentwicklung und PHP Programmierung angewendet, kommt es mittlerweile auch in vielen anderen Branchen zum Einsatz.

 

Bei der Scrum-Methode werden in einzelnen, in sich abgeschlossenen Sprints (the sprint), verschiedene Versionen eines Produktes erstellt. Das hat den Zweck, dass am Ende ein für alle zufriedenstellendes Ergebnis vorliegen soll. Die Sprints wiederholt man so lange, bis dieser Fall eintritt und das Produkt als fertig bezeichnet werden kann.

 

Was ist die Scrum-Methode

Bei der grafischen Darstellung eines Scrum-Prozesses werden die Sprints in Form von zwei Kreisen sichtbar. Diese leiten sich vom Demingkreis ab, der auch als PDCA-Zyklus bezeichnet wird und vor allem aus dem Qualitätsmanagement bekannt ist. Er zeigt dabei einen Problemlösungsprozess in vier Phasen auf:

 

  1. Plan (Planen)
  2. Do (Tun)
  3. Check (Prüfen)
  4. Act (Handeln)

 

 

Selbstorganisation anstelle von Regeln

 

Nur wenige Regeln zählen bei der Scrum-Methode. Wichtiger ist es, dass ein Team Selbstorganisation beherrscht und möglichst viele Kompetenzen abgedeckt werden können. Dafür sollte es sich interdisziplinär zusammensetzen.

 

Scrum wird auch mit den Begriffen empirisch, inkrementell und iterativ in Zusammenhang gebracht. Das bedeutet, dass eine Anwendung aufgrund von Erfahrungen, in kleinen Schritten und sich wiederholenden Etappen stattfindet.

 

Zu den Werten der Scrum-Methode werden folgende gezählt:

 

  1. Offenheit: Jedes Teammitglied muss offen für neue Herangehens- und Denkweisen sein. Im Umgang mit Informationen sollte innerhalb des Teams Transparenz herrschen.
  2. Respekt: Bei der Scrum-Methode handelt es sich um eine ausgeprägte Teamarbeit. Dabei muss großer gegenseitiger Respekt herrschen. Da es keine Hierarchien gibt, darf sich niemand höherstellen, der nicht dazu berechtigt ist. Sollte der Fall doch eintreten, muss derjenige von den anderen Mitgliedern des Teams ausgebremst werden.
  3. Mut: Zur Ausführung der Scrum-Methode gehört immer auch Mut. Agiles Arbeiten zeichnet sich grundsätzlich durch Veränderungen aus, weshalb das Team sich neuen Herausforderungen stellen muss.
  4. Fokussierung: Die größte Bedeutung hat das angestrebte Ziel bei der Scrum-Methode. Die Teammitglieder werden dazu aufgefordert, sich in der eigenen Arbeit ausschließlich auf dieses Ziel zu fokussieren. Es sollen in erster Linie die Arbeiten erledigt werden, die tatsächlich dem Ziel des Sprints dienlich sind. Andere Arbeiten werden stattdessen zunächst beiseitegelegt.

 

 

Vorteile der Scrum-Methode

 

Mithilfe von Scrum sollen schnell und kostengünstig neue Produkte auf den Markt kommen. Voraussetzung dafür ist ein dynamisches Umfeld. Besonders vorteilhaft bei der Methode ist, dass flexibel auf sich ändernde Anforderungen und Ziele reagiert werden kann. Dabei wird immer davon ausgegangen, dass ein Entwicklungsprozess nicht vorhersehbar ist. Das am Ende vorliegende Produkt stellt dann die bestmögliche Lösung unter Berücksichtigung von Kosten, Funktionalität, Zeit und Qualität dar.

 

Die wichtigsten Vorteile von Scrum im Überblick:

 

  • Reduzierung von Risiken einer Fehlentwicklung: Das Produkt wird in vielen Schritten entwickelt. Zwischendurch durchläuft es zahlreiche Feedbackprozesse.

 

  • rasche Markteinführung möglich: Dafür sorgen die schlanken Prozesse der Scrum-Methode.

 

  • hohe Motivation im Team: Diese wird durch die kurzen Abschnitte mit greifbaren Resultaten gefördert.

 

  • hohe Usability eines Endproduktes: Durch das schnelle und frühe Feedback von Usern kann ein Produkt jederzeit dementsprechend angepasst werden.

 

  • hohe Transparenz: Stakeholder und Teams halten regelmäßige Scrum-Meetings ab, in denen sie sich über alle wichtigen Informationen zum Scrum-Prozess austauschen.

Rollen im Scrum-Management

 

In einem Scrum-Framework ist das Team selbst dafür verantwortlich, sich zu organisieren. Dafür werden üblicherweise Rollen verteilt, die sich durch verschiedene Verantwortungen und Zuständigkeiten voneinander unterscheiden. Das Scrum-Team bezeichnet man auch als “geschlossene Einheit von Fachleuten“. Zusammengestellt wird es so, dass die Mitglieder über alle erforderlichen Fähigkeiten verfügen, um in den Sprints einen Wert zu schaffen.

 

Die einzelnen Rollen stellen dabei keine Bezeichnungen der Positionen dar, sondern werden je nach geforderter Expertise vergeben.

 

 

Product Owner

 

Der Product Owner nimmt innerhalb der Scrum-Methode eine zentrale Rolle ein. Seine Aufgaben ähneln denen eines Projektleiters, jedoch verfügt er weder über eine Führungsfunktion noch die Weisungsbefugnis gegenüber anderen Rollen im Team.

 

Der Product Ower hat sich um folgende Bereiche zu kümmern:

 

  • Management des Product Backlogs: Der Product Owner hat die Aufgabe, das Produktziel zu formulieren und Backlog-Einträge zu erstellen. Weiterhin legt er eine Priorisierung der Einträge fest und stellt dabei sicher, dass der Backlog für alle im Team transparent, sicher und verständlich ist. Teile der Aufgaben können durch den PO an die Mitglieder des Teams weitergegeben werden. Dazu zählt zum Beispiel die Erstellung der Backlog-Einträge. Er behält dennoch die Verantwortung dafür, dass das zu entwickelnde Produkt einen Mehrwert bietet.

 

  • Stakeholder-Management: Eine weitere Aufgabe des PO ist das Einbeziehen der Interessen aller Stakeholder des entsprechenden Produkts. Dazu muss er in den regelmäßigen Austausch mit Nutzer/innen, Kund/innen und Unternehmensvertreter/innen treten und deren Anforderungen aufnehmen. Dadurch stellt er sicher, dass die Backlog-Einträge einer sinnvollen Strukturierung unterliegen und die Entwickler/innen darauf basierend für Mehrwert sorgen können.

 

  • Release-Management: In einem Sprintzyklus existieren keine festen Releasedaten. Stattdessen kann ein Team zu jedem Zeitpunkt abliefern. Am besten sollten mehrere Releases während eines Sprints erfolgen. Deswegen muss ein Product Owner stets wissen, wann einzelne Inkremente öffentlich gemacht werden können.

 

 

Scrum Master

 

Auch der Scrum Master hat keine herausgehobene Führungsrolle. Er fungiert eher als Coach für das Team. Verantwortlich ist er insbesondere für die Einhaltung der Scrum-Regeln und -Prinzipien und vermittelt dabei die fünf Scrum-Werte Mut, Fokus, Engagement, Respekt und Offenheit. Er unterstützt dabei seine Kollegen bei einer effektiven Umsetzung des Scrum-Frameworks.

 

Seine Kompetenz liegt weiterhin darin, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für das Team zu schaffen, damit ein kundenorientiertes und selbstorganisiertes Arbeiten möglich ist. Die Aufgaben eines Scrum Masters umfassen:

 

  • Unterstützung des Product Owners bei der Definition des Produktziels, dem Management des Product Backlogs sowie der Zusammenarbeit mit den Stakeholdern
  • Unterstützung der Entwickler/innen in der Selbstorganisation und während der Fokussierung auf die Schaffung hochwertiger Inkremente
  • Unterstützung des Unternehmens bei der Scrum-Einführung

 

 

Team

 

Bei den restlichen Teammitgliedern handelt es sich um die Expert/innen eines Teams. Diese erstellen das Produkt beziehungsweise liefern in jedem Sprint ein Inkrement dazu. Falsch wäre jedoch die Annahme, dass alle Teammitglieder dieselben Aufgaben ausführen. Stattdessen handelt es sich meist um eine crossfunktionale Gruppe von Fachkräften, die über unterschiedliche Kompetenzen verfügen.

 

Gemeinsam arbeiten sie an der Erstellung eines Produkts, organisieren sich eigenständig und entscheiden dabei, welche Aufgaben sie ausführen müssen, um ein definiertes Ziel im Sprint zu erreichen. Dabei kommt häufig auch Cloud-Native zum Einsatz.

 

Da Scrum heute in vielen verschiedenen Bereichen angewendet wird, kann es sich bei den Teammitgliedern sowohl um Entwickler/innen als auch um Business-Analyst/innen, Marketing-Manager/innen oder HR-Business Partner/innen handeln. Gemeint sind immer die Personen, die gemeinsam an einer Lösung für eine interne oder externe Nutzergruppe arbeiten. Sie sind hauptsächlich verantwortlich für:

 

  • Erstellung eines Plans für jeweiligen Sprint
  • Sicherung der Qualität durch das Einhalten einer gemeinsam festgelegten Definition of Done sowie der Erfüllung von Requirements (definiert in den einzelnen Backlog Items)
  • Anpassung eines täglichen Plans zur Erreichung des Sprint-Ziels
  • gegenseitige Beratung als Expert/innen

 

 

Außerhalb: die Stakeholder

 

Während seiner Arbeit muss ein Scrum-Team zudem mit internen und externen Stakeholdern agieren. Dazu gehören das eigene Management, aber auch die Kunden und Endnutzer. Voraussetzung für eine selbstverantwortliche und selbstorganisierende Arbeitsweise ist die Unterstützung durch das eigene Management oder die zuständige Organisation.

 

Die Kunden sollten bereit sein, Kompromisse einzugehen und nicht auf der 1-zu-1-Umsetzung ihrer Bestellung zu bestehen. Nur dann kann am Ende ein optimales Produkt entstehen, mit dem bestenfalls alle Seiten zufrieden sind.

 

 

Die 3 Artefakte in Scrum

 

Wie bereits beschrieben zeichnet sich Scrum durch die drei Säulen Transparenz, Prüfung und Anpassung aus. Bei den Artefakten kommt es nun auf die maximale Transparenz an, denn dafür haben sie zu sorgen. Transparenz bedeutet, dass die geleistete Arbeit für alle im Team sowie für Stakeholder sichtbar sein muss.

 

Wir erklären jetzt, wie das mithilfe der 3 Artefakte in Scrum funktioniert.

 

 

Product Backlog

 

Beim Product Backlog handelt es sich um eine Liste, in der alle Aufgaben systematisch geordnet sind. Die Anordnung wird dabei so vorgenommen, dass der maximale Wert eines Produkts damit erreicht werden kann. Das Product Backlog zeichnet sich dadurch aus, dass es ständig ergänzt werden kann und genauso lange existiert wie das dazugehörige Produkt. Auch wenn die Arbeit an einem Produkt durch verschiedene Teams erfolgt, wird immer dasselbe Backlog dafür verwendet.

 

Ein Backlog kann entweder als Liste an der Wand hängen oder in einem Online-Tool angelegt werden. Letzteres ist heute das Mittel der Wahl. Wichtig ist, dass alle Teammitglieder stets Zugriff auf ein Backlog haben.

 

 

Sprint Backlog

 

Ein Entwicklungsteam verfügt beim Scrum über einen Arbeitsplan, der für den Sprint von Bedeutung ist. Dieser kann von allen Beteiligten über das Product Backlog eingesehen werden. Im Arbeitsplan stehen drei Spalten zur Verfügung:

 

  1. To Do: Dort werden Aufgaben angezeigt, welche aus dem Product Backlog stammen und im Sprint bearbeitet werden sollen.
  2. Doing: Während ein oder mehrere Teammitglieder an einer solchen Aufgabe arbeiten, werden entsprechende Items in diese Spalte verschoben.
  3. Done: Wurde das Item nach Vorgaben bearbeitet und entspricht der Definition of Done, gehört es in die Spalte “Done”.

 

Bei einem Sprint Backlog handelt es sich also um die Darstellung der Arbeitsprozesse in Echtzeit. So ist für maximale Transparenz bei den Arbeitsabläufen in Scrum Teams gesorgt.

 

 

Product Increment

 

Als Increment wird die Summe aller im Sprint und davor erledigten Incremente bezeichnet. Ist ein Sprint zu Ende, muss das Increment fertig, also “done” sein, was bedeutet, dass es alle Kriterien der Definition of Done erfüllt. Dazu gehört beispielsweise die vollständige Prüfung aller Komponenten, damit diese schnell genug funktionieren. Nur so kann ein Product Owner ein Produkt veröffentlichen und Feedback durch die Kunden einholen.

Scrum-Meetings – Erklärung und Bedeutung

 

Scrum-Meetings sind darauf ausgerichtet, Teams in regelmäßigen Abständen durch den Planungskreislauf zu leiten. Dabei wird mit jedem Sprint und jedem Tag ein PDCA-Zyklus durchlaufen. Zwischendurch finden immer wieder Meetings statt, die den Prozessablauf unterstützen.

 

 

Sprint-Planungstreffen

 

Ein Sprint-Planungstreffen (Sprint Planning Meeting) findet immer zu Beginn eines neuen Sprints statt. Teilnehmer sind der Product Owner, der Scrum-Master und das Entwicklungsteam.

 

Bei einem Sprint-Planungstreffen werden die einzelnen Arbeitsvorgänge eines Sprints gemeinsam durchgesprochen. Dafür erklärt ein Product Owner dem gesamten Team das ausstehende Sprint-Ziel und alle von ihm zuvor festgelegten Anforderungen. Daraufhin geht es zunächst um die Anforderung, welche die höchste Priorität besitzt. Ziel des Planungstreffens ist es, dass das gesamte Team eine gute Vorstellung vom Sprint erhält und weiß, worauf es bei der Abnahme ankommt.

 

Anschließend übernimmt das Team die Gliederung der Anforderung in alle erforderlichen Aktivitäten. Dazu gehören beispielsweise Design-, Test- und Dokumentationsaufgaben. Die Anforderung wird erst dann in das Sprint-Backlog aufgenommen, wenn das Team sich die Umsetzung der Anforderung und damit in Verbindung stehende Aufgaben zutraut.

 

 

Daily Scrum

 

Bei Daily Scrum Meetings geht es darum, täglich die an einem Tag anfallenden Aufgaben zu besprechen. Dabei besteht immer die Gelegenheit, um gemeinsam Fortschritte auf dem Weg zum Sprint-Ziel zu besprechen. Dabei wird der Fokus besonders auf bestehende Hindernisse gelegt, die dem Scrum-Team bei der Arbeit im Weg stehen könnten. Um deren Beseitigung hat sich der Scrum Master zu kümmern, während sich das Team der Ausführung anstehender Arbeiten widmet.

 

Am Daily Scrum nehmen für gewöhnlich der Scrum Master und das Entwicklungsteam teil. In manchen Fällen sind auch externe Stakeholder eingeladen. Ein optionaler Teilnehmer ist der Product Owner. Diese Meetings sollten nicht länger als 15 Minuten dauern.

 

 

Sprint-Review

 

Zu den Scrum Meetings gehört auch der sogenannte Sprint-Review. Dabei handelt es sich um ein Meeting, bei dem alle erledigten Arbeiten präsentiert werden. Der Product Owner muss zuerst mit dem Scrum Master festlegen, wer alles an den wöchentlichen Meetings teilnehmen darf, für die meist eine Stunde eingeplant wird. In vielen Fällen sind das gesamte Entwicklungsteam sowie Mitarbeiter/innen aus dem Management, externe Interessengruppen, Kund/innen und teilweise Entwickler/innen aus anderen Projekten bei einem Sprint-Review anwesend.

 

 

Sprint-Retrospektive

 

Nach dem Sprint-Review folgt zuletzt die Sprint-Retrospektive. Dabei geht es in erster Linie darum, den abgeschlossenen Sprint noch einmal Revue passieren zu lassen. Die Umsetzung der einzelnen Aufgaben und Wege zur Verbesserung stehen im Fokus. Bei einer Sprint-Retrospektive sollten der Scrum Master und das Entwicklungsteam anwesend sein. Davon ausgenommen sind hingegen externe Stakeholder. Auch hier ist der Product Owner ein optionaler Teilnehmer.

 

Sprint Retrospektive Meetings sollten nicht länger als 1,5 Stunden dauern, wenn zuvor ein zweiwöchiger Sprint stattgefunden hat.

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